![]() ![]() ![]() ![]() Hermann Hesse ist wohl einer der bekanntesten deutschsprachigen Autoren der frühesten Literaturgeschichte. Mit »Unterm Rad« (1906) spricht er auch heute noch vielen Schülern aus der Seele, sein »Steppenwolf« (1927) beflügelte besonders die 60er Generation mit seiner antibürgerlichen Haltung. Drei Jahre nach diesem Buch erschien im S. Fischer Verlag das Werk, mit dem ich mich anschließend befassen möchte. Es trägt den schönen und klangvollen Titel »Narziß und Goldmund« – die Namen der beiden Protagonisten. Der junge Goldmund, einst von der Mutter verlassen und vom Vater streng aufgezogen, trifft in der mittelalterlichen Klosterschule von Mariabronn auf den nur wenig älteren Narziß, der aufgrund seines Intellekts und seiner Begabungen schon ersten Unterricht geben darf. Die beiden könnten nicht verschiedener sein, sie sind wie »Sonne und Mond, sind Meer und Land« (Kapitel 4). ![]() Narziß Und Goldmund InterpretationNarziß ist der vornehme, still beobachtende, denkende Asket – Goldmund dagegen der emotionale, unstete Geist, der immer von einer inneren Unruhe getrieben wird und neue, erfrischende Erfahrungen sucht. Und trotzdem verbindet sie eine lebenslange, tiefe Freundschaft, die für beide neue Erkenntnisse bringt. Durch Narziß’ Beobachtungsgabe wird Goldmund schnell deutlich, daß das Leben eines Geistlichen und ein Versinken in den Wissenschaften nicht das seine ist und daß er, angetrieben durch seinen mütterlichen Teil, den er lang verdrängte, in die Welt ziehen und Gefühle erleben muß. Und so trennt er sich von seinem Freund und zieht in den Landen umher, lernt Frauen kennen und lieben und erlebt bunte, schöne, leidensvolle und schreckliche Seiten des Lebens. Doch seinen Freund Narziß kann er nie vergessen Über dreihundert Seiten stark ist dieses Buch.
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May 2019
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