![]() In Echtzeit und ohne sichtbare Schnitte schildert Utøya 22. Juli das Massaker des Rechtsextremisten Anders Breivik aus Sicht der Opfer. Der starbesetzte 7. Juli – Wahrhaftigkeit die schockiert. Obwohl der Zuschauer über die Geschehnisse auf der norwegischen Insel weiß, bangt und hofft er mit den Jungen und Mädchen. Es ist anders als in normalen Spielfilmen, denn hier erlebt man alles in Echtzeit und einem Take. ![]() Sicher, die Frage, wer wen benutzt und wozu ist eine moralische, also auch problematische. Einem an sich manipulativen Medium wie dem Kino Manipulation, gar Ausbeutung vorzuwerfen, hat etwas Verständnisloses, mit den Regeln nicht Vertrautes. Und doch werfen zwei Wettbewerbsfilme diese Fragen auf, jeder auf seine Art. Juli“ von Erik Poppe bringt jene 72 Minuten in einer einzigen Einstellung auf die Leinwand, in der 69 Menschen auf der norwegischen Insel Utøya vom rechtsextremen Terroristen Anders Breivik erschossen wurden, gejagt wie Freiwild, in einem Tötungsrausch, den er in einer Rede vor dem Osloer Gericht zur Mission gegen den „Untergang Europas durch Multikulturalismus“ stilisierte. Im Abspann des Films wird Breiviks Massenmord deutlich als „politisches“ Verbrechen apostrophiert. Bei den Anschlägen in Norwegen am 22. Juli 2011 handelte es sich um zwei zusammenhängende Anschläge des norwegischen Rechtsextremisten Anders Behring Breivik gegen. Feb 20, 2018 - Das Datum und den Namen der Insel trägt sieben Jahre danach auch der erste Film, der sich mit diesem für Norwegen traumatisierenden Ereignis befasst. 'Utøya 22 Juli' hat am Montag Premiere im Wettbewerb der Berlinale und sorgte am frühen Morgen bei der Pressevorführung für Verstörung, während. Feb 19, 2018 - 77 Menschen ermordete der rechtsextreme Massenmörder Anders Breivik im Juli 2011 in Oslo, 69 davon auf Utøya, im Feriencamp der sozialdemokratischen Jugendorganisation. Seine Untat läutetet er mit einem Anschlag auf ein Regierungsgebäude in Oslo ein. Zu Beginn des Films sehen wir diese. 22 Juli Utøya VideoWie eine Entgegnung an jene, die hinter der Psychopathie des Täters nicht erkennen wollen, aus welchen Quellen sich Breiviks Tat gespeist hat, Quellen, die allen zugänglich sind und die weiterhin ihre Wirkung tun. In Poppes Film ist dieser Täter ein dunkler Schatten. Wo er sich befindet, können die Verfolgten kaum ausmachen, sie rennen, sie kauern, sie verstecken sich, sie springen in den kalten Atlantik, der Schatten erschießt sie im Wasser. ![]() Bilder Fra Utøya 22 JuliJuli“ ist ein Film, der konsequent bei den Jugendlichen bleibt, die in jenem Sommer auf Utøya waren, als Teilnehmer eines Camps der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Dieser Film bleibt ohne Erkenntnis Im Zentrum steht eine junge Frau, Kaja, die nach ihrer jüngeren Schwester sucht. Sie klammert sich an ihr Handy wie an einen Rettungsanker, telefonierend, weinend, blut- und dreckverschmiert, ein Mädchen stirbt in ihren Armen. 72 Minuten lang kommt den Jugendlichen niemand zur Hilfe, sie sind einem Angriff aus dem Nichts schutzlos ausgesetzt. ![]() Das Geschehen ist für sie nicht entschlüsselbar. Breivik hatte die Patronen angefeilt, sie platzen im Körper auseinander, Kaja versucht einmal, eine solche Wunde mit ihrem Kapuzenshirt abzubinden, hoffnungslos. Erik Poppe hat diesen Film gemacht, weil er nicht zusehen will, wie die Erinnerung an Utøya schwindet. So sagt er es während der Pressekonferenz. Er hat eine Fiktion gedreht, weil er die Opfer schützen will. Er hat detailliert recherchiert, in Gesprächen, in den Ermittlungsberichten, drei Überlebende des Massenmords arbeiteten am Drehbuch mit. Während der Pressekonferenz stehen sie auf, drei junge Leute um die Zwanzig, die Journalisten applaudieren ihnen. All dies soll heißen: Die Arbeit an diesem Film ist redlich, wir haben Respekt vor den Toten, den Schwerverletzten, den Familien. Wir erinnern an sie, sie sind im Zentrum, nicht der selbst ernannte Ritter des Abendlands. Das ist nachvollziehbar – und so redlich, wie es ein pädagogischer Ansatz sein kann.
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May 2019
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